Ayurveda

„Die Gesundheit des Gesunden zu erhalten und die Krankheit des Kranken zu lindern
- das ist das Ziel von Āyurveda.“

(Caraka Samhitā)

Dieses Zitat aus einer der wichtigsten ayurvedischen Schriften zeigt auf, welch großen Stellenwert die Prävention in diesem umfangreichen, jahrtausendealten „Wissen vom Leben“ (wie Ayuh + Veda aus dem Sanskrit übersetzt werden kann) einnimmt.
Die indischen Weisen erläutern hierzu genau wie Ernährung und Verhalten, aber auch unsere Gewohnheiten und Gedankenmuster größten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.

Sollte es aus verschiedenen Gründen aber doch zu Krankheit kommen, finden sich in eben jenen Schriften auch detaillierteste Beschreibungen von Behandlungsmöglichkeiten und -konzepten, von Rezepturen geeigneter Kräuterpräparate, von unterstützenden Ernährungsplänen und Prognosestellungen.
Das erklärt auch warum diese Heilkunst von der Weltgesundheitsorganisation als in sich vollständiges Medizinsystem anerkannt ist - ein Status den außer ihr nur die westliche Schulmedizin und die traditionelle chinesische Medizin innehaben.

Behandelt wird in der traditionellen indischen Medizin durch:

  • innere Anwendung von Kräuterpräparaten (welche in verschiedensten Formen verabreicht werden),
  • Manualtherapie (welche u.a. auch die so weitläufig bekannte Abhyańga / Ölmassage mit einschliessen kann), sowie durch
  • spezielle Ausleitungsverfahren (welche unter Umständen indiziert sein können).

Wozu aber sollte der Mensch eigentlich nach Gesundheit streben?

Auch diese Frage beantworten uns die uralten Sanskrit-Schriften: nur wer gesund ist kann der für ihn oder sie bestimmten Lebensaufgabe nachkommen (dharma), kann sich dadurch seinen Lebensunterhalt verdienen (artha), wodurch er sich dann wiederum seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllen kann (kama). Erst wenn all diese „weltlichen“ Stufen durchlaufen sind, kann der Mensch sich höheren, geistigen Dingen widmen und sich schließlich vom Kreis der Wiedergeburten lösen (moksha).

Āyurveda - in aller Munde und doch selten in seinem ganzen Umfang erfasst…….