Kalarippayattu

„Wenn der Körper ganz Auge ist...“

Wie alle altindischen Künste, so verfolgt auch die Kampfkunst der südindischen Krieger ein höheres Ziel.

Sei es die Musik, der Tanz, die Astrologie, das Yoga, die Kampfkunst - immer geht es letztendlich darum, das Hiesige durch und in absoluter Perfektion zu transzendieren. „Kalarippayattu ist keine Kampfkunst, Kalarippayattu ist Tantra.“

Nachdem ein Schüler durch langjähriges und hartes körperliches Training die Körperübungen, sowie die Formen und Bewegungsabläufe mit den verschiedensten Waffen gemeistert hat (darunter der lange Stock, der kurze Stock, der Dolch, Schwert & Schild, u.v.a.m.), wird ihm eventuell die Gunst seines Lehrers zuteil und er bekommt dann die Möglichkeit von diesem seinem Guru auch die Heilaspekte des Kalari zu erlernen.
Da hierzu die Marma-Punkte (Vital- aber gleichzeitig auch Letal-Punkte des Körpers) verstanden werden müssen, halten viele Lehrer dieses Wissen bis heute geheim. Einen sorgfältigen Umgang des verantwortungsbewussten Schülers mit dem Wissen um diese Punkte wollen sie gewährleistet wissen.

Schließlich geht es in der Kampfkunst auch darum, die Wahrnehmung zu schärfen und zu verfeinern - und zwar soweit, dass ich dazu die Augen nicht mehr zwingend brauche, sondern der ganze Körper zum Auge wird.

traditioneller Kuzhi Kalari (Übungsplatz) mit Puttara (7-stufiges Podest)

traditioneller Kuzhi Kalari (Übungsplatz) mit Puttara (7-stufiges Podest)